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Luftdichtung und Dampfbremse

- für ein gedämmtes Haus eine zwingende Notwendigkeit !!!

Auswirkungen einer Fugenundichtigkeit
(Messung am Institut für Bauphysik, Stuttgart):
Aufbau der Fugenmessung Nebenbedingungen: Innentemperatur: +20°C
Außentemperatur: -10°C
Druckdifferenz: 20 Pa
(= Windstärke 2 - 3)
(Quelle: DBZ 12/89, Seite 1639ƒƒ)
Wärmeverluste:
Bei einer Dämmfläche von 1 qm und einer Dämmschicht von 14 cm, bewirkt eine Fuge von 1 mm Breite in der raumseitigen Luftdichtung (bei Normklima und einer geringen Luftdruckdifferenz) einen 4,8 mal höheren Wärmeverlust.
Der k-Wert beträgt dann statt 0,30 W/m2 K nur noch 1, 44 W/ m2 K.
Bauschadensrisiko:
Durch eine 1 mm breite und 1 m lange Fuge in der Luftdichtheitsschicht dringen pro Tag 800 g Feuchtigkeit in die Wärmedämmung ein. Im Vergleich dazu können durch eine Dampfbremse wie z.B. die Baupappe 'ProClima DB+' nur bis zu 5 g/m2 Feuchtigkeit in die Konstruktion diffundieren.

Diese Notwendigkeit wird bei allem Bewußtsein für das Thema 'Dämmung' oft übersehen. Wird die Luftdichtung weggelassen hat das negative Konsequenzen für die Dämmqualität und das Risiko von Bauschäden wird deutlich erhöht:

  • Große Wärmeverluste durch Luftundichtigkeiten:
    So zeigen die nebenstehend beschriebenen Untersuchungen, dass schon bei einer 1 m langen und 1 mm breiten Luftundichtigkeit pro Quadratmeter der Wärmeverlust um das 4,8 fache höher ist als bei einer luftdichten Gebäudehülle. Da kann man sich das Dämmen fast ganz sparen!
     
  • Erhöhung des Bauschadensrisiko durch Luftundichtigkeiten:
    Des weiteren trägt der durch die Undichtigkeiten sich ergebende Luftstrom hohe Feuchteströme in die Konstruktion, die in kälteren Bereichen der Konstruktion zu gefährlich großen Mengen von Tauwasserbildung führen können. (siehe auch nebenstehende Messungen)
     

Achtung! Wenn hier von Luftdichtheit die Rede ist, so ist damit keine Dampfsperre gemeint, wie sie im herkömmlichen Bau viel mit Folien erzeugt wird. Die von uns angebetonen Dichtungsbahnen (z.B. aus Baupappe) sind prinzipiell dampfoffen bzw. bewußt dampfbremsend und können sich darüber hinaus der Feuchtesituation flexibel anpassen (feuchtevariabel).


Wann muss abgedichtet werden?

Für den Eigenbauer kommt es im seltensten Fall in Frage (insbesondere bei der Sanierung eines Hauses) eine Luftdichtheitsprüfung vorzunehmen, so dass sich hier die berechtigte Frage stellt:
Welche Bauteile sind als luftdicht anzusehen? Bei welchen Bauteilen sollte abgedichtet werden?
 
Grundsätzlich kann man sagen: Ein Mauerwerk, beidseitig sauber verputzt ist als luftdicht anzusehen. Bei allen anderen Bauteilen muss eine Luftdichtheit hergestellt werden.
 
Somit ist insbesondere im Dach immer eine Luftdichtheit herzustellen. Die oberhalb der Dämmung ausgeführten Unterdächer sind nicht luftdicht. Konstruktiv haben sie die Aufgabe, Niederschläge, die das Dach durchlässt, sicher abzuleiten.
Die gleiche Situation wie im Dach findet sich auch in der Holzständerbauweise wieder, wo grundsätzlich eine Luftdichtheitsschicht angebracht werden muss.

Inwiewiet diese Luftdichtigkeitsebene auch dampfbremsend sein muss, hängt von der jeweiligen Situation ab. Es gibt für jede Situation eine geeignete Lösung...

 

Für jede Situation die geeignete Lösung

Wie die Luftdichtung (und ggf. Dampfbremse) hergestellt wird hängt von der jeweiligen Bausituation ab. Ansetzend von diesen unterschiedlichen Situationen haben wir im folgenden die geeigneten Lösungen vorgestellt. Dabei haben wir uns bei mehreren Lösungsmöglichkeiten ausschliesslich auf die für uns ökologisch sinnvollste Lösung beschränkt:
 

 
 

Luftdichtung und Dampfbremse im Dach bei Zwischensparrendämmung

- den Raum zwischen den Sparren zur Dämmung ausgenutzt

Zwischensparrendämmung mit Dichtungsbahn

Bei der 'Zwischensparrendämmung' wird der Raum zwischen den Sparren zur Dämmung genutzt. Auf den Sparren ist dann das Unterdach angebracht und schliesslich die Dachdeckung.
 
Die Luftdichtheitsschicht wird hier direkt unter die Sparren angebracht.
 
Dabei macht es Sinn, eine Dichtungsbahn zu verwenden, die gleichzeitig dampfbremsende Eigenschaften aufweist.
Der Vorteil: Durch den Einsatz einer Dampfbremse wird ein großer Teil der Feuchtigkeit erst gar nicht in die Konstruktion gelassen, was die Konstruktion zusätzlich schützt. Da es sich hierbei um keine Dampfsperre handelt, kann die insbesondere im Winter eindringende Feuchtigkeit im Sommer auch wieder entweichen.
 
Vorsicht bei dampfdichten Unterdächern! Ist auf den Sparren eine dampfdichte Schicht (z.B. PE-Folie als Unterdach, Bitumenbahnen, etc.) angebracht, so beachten Sie bitte vor allem den Abschnitt Luftdichtung und Dampfbremse bei einem dampfdichten Unterdach.

 
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Luftdichtung und Dampfbremse im Dach bei Aufsparrendämmung

- der Dachstuhl bleibt sichtbar

Aufsparrendämmung mit Dichtungsbahn

Bei der 'Aufsparrendämmung' bleiben die Sparren des Dachstuhls von innen sichtbar.
Auf die Sparren wird eine (von innen sichtbare) Schalung verlegt, auf der die Luftdichtungsbahn verlegt wird.
Der Dämmraum wir dann z.B. durch Aufbringung einer Hilfssparrenlage erzeugt (bei weichen Dämmmaterialien wie z.B. Hanffaser-Dämmwolle oder Flexible Dämmplatten (Hanf, Jute, Flachs)) oder direkt auf dem Dachstuhl befestigt (wie z.B. Holzfaser-Dämmplatten).
Auf die Dämmung wird dann das Unterdach angebracht und schliesslich die Dachdeckung.
 
Es macht Sinn, eine Dichtungsbahn zu verwenden, die gleichzeitig dampfbremsende Eigenschaften aufweist.
Der Vorteil: Durch den Einsatz einer Dampfbremse wird ein großer Teil der Feuchtigkeit erst gar nicht in die Konstruktion gelassen, was die Konstruktion zusätzlich schützt. Da es sich hierbei um keine Dampfsperre handelt, kann die insbesondere im Winter eindringende Feuchtigkeit im Sommer auch wieder entweichen.

 
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Luftdichtung und Dampfbremse bei Sanierung eines bewohnten Dachgeschosses

- Zwischensparrendämmung und Dämmung der obersten Geschossdecke von oben

Bei der wärmetechnischen Sanierung eines Daches über einem bewohnten Dachgeschoss (bzw. Obergeschoss), müssen Dämmung und Luftdichtung von oben eingebracht werden.
 
Sinnvoller Einsatz einer Dampfbremse:
Es macht Sinn, eine Dichtungsbahn zu verwenden, die gleichzeitig dampfbremsende Eigenschaften aufweist.
Der Vorteil: Durch den Einsatz einer Dampfbremse wird ein großer Teil der Feuchtigkeit erst gar nicht in die Konstruktion gelassen, was die Konstruktion zusätzlich schützt. Da es sich hierbei um keine Dampfsperre handelt, kann die insbesondere im Winter eindringende Feuchtigkeit im Sommer auch wieder entweichen.
 

Das Problem: die dichte Verlegung der Dampfbremse zwischen den Sparren
Dichtungsbahnen mit dampfbremsenden Eigenschaften müssen immer auf der Innenseite der Konstruktion verlegt werden, um die Konstruktion vor zu hohem Feuchtigkeitseintrag zu schützen. Diese vollständige Verlegung auf der Innenseite ist bei der Sanierung und Zwischensparrendämmung von oben leider nicht möglich.
Die Verlegung der Dichtungsbahn in die Sparrenfelder unterhalb der Wäremdämmung ist zwar möglich, weist aber häufig sehr viele Schwachstellen an den Verbindungen zum Dachstuhl auf.
 
Die Lösung: 'sub-and-top-Verlegung'
sub-and-top-Verlegung Die Dichtungsbahn wird in einem Stück verlegt (in den Gefachen unterhalb der Wäremdämmung, im Sparrenberecih über die Sparren) und mit den angrenzenden Bauteilen verklebt. Dadurch wird eine sichere luftdichte Schicht erzeugt.
Dieses Verfahren geht allerdings nur bei einer Dichtungsbahn, die zumindest punktuell absolut diffusionsoffen sind, weil ansonsten in den Sparren Feuchtigkeit anfällt, die nach aussen schlecht entweichen kann.
Dieses leistet die 'pro clima DASATOP':

 
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Luftdichtung und Dampfbremse bei einem Holzständerwerk

Luftdichtheit der Wand bei Leichtbauweise

Verklebung 'pro clima RAPID CELL' auf OSB-Platten

Häufig ist bei Holzständerbauweise der Einsatz von Holzwerkstoffplatten wie OSB-, Sperrholz- oder Spanplatten vorgesehen (z.B. als Versteifung oder als Putzträger). Diese Holzwerkstoffplatten können als Luftdichtungsebene verwendet werden, wenn Fugen und Anschlüsse luftdicht abgedichtet werden.

 
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Luftdichtung und Dampfbremse bei einem dampfdichten Unterdach

- wie z.B. ein Gründach oder bei einer Bitumenbahn auf Holzschalung

Prinzip der feuchtevariablen Dampfbremse

Konstruktionen mit dampfdichter Außenhaut sind immer als äußerst kritisch anzusehen. Feuchtigkeit aus der warmen Luft im Inneren des Bauwerkes dringt im Winter in die Dämmung ein und fällt in den kälteren Bereichen der Dämmung als Tauwasser aus. Ohne jeglichen Schutz von innen würde die Konstruktion in den meisten Fällen größeren Schaden nehmen.
 
Die Einbringung einer dampfdichten PE-Folie (sd-Wert 50 m) auf der Innenseite der Dämmungschützt auf den ersten Blick die Konstruktion vor Durchfeuchtung.
Dies täuscht allerdings: Bei außerplanmäßiger Feuchtigkeit wird die PE-Folie zur Feuchtefalle. Feuchtigkeit die einmal drin ist, kommt so gut wie nie wieder raus aus der Konstruktion.
Und heute weiß man bereits aus Erfahrung: Der außerplanmäßige Feuchteeintrag ist eher der Normalfall als die Ausnahme (Flankendiffusion, Schwachstellen an Durchdringungen und Rändern)
 
Die Lösung für dieses Problem: eine Innendichtung mit einer feuchtevariablen Dampfbremse.

 
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